Unser Bienenstand in Ravensburg steht zwischen Flappbach und Veitsburg und bietet damit eine optimale Mischung zwischen Wäldern und Feldern. Hierdurch sind unsere Bienen immer in der Lage, Honig zu sammeln, da das mannigfaltige Blühangebot in diesem Bereich das ganze Jahr über besteht.
Im Frühjahr sammeln unsere Bienen am Waldrand bei den Schneeglöckchen und Buschwindröschen den ersten Nektar und Pollen. Im weiteren Vegetationsverlauf folgt der Löwenzahn sowie die umfangreichen Obstgehölze auf den umliegenden Streuobstwiesen. Aber auch die nahegelegenen, nach Bio-Richtlinien bewirtschafteten Apfel- und Birnenplantagen bieten unseren Bienen ein umfangreiches Nahrungsangebot. Wenn die Honigräume von unseren fleißigen Helferinnen gefüllt wurden, schleudern wir daraus in liebevoller Handarbeit unseren einzigartigen Blütenhonig, der die Essenz des Frühlings in Oberschwaben beinhaltet.
Durch die Bestäubungsleistung unserer Bienen bei Obstkulturen sowie Wildkräutern tragen wir zum bestehenden Obstangebot sowie zum Erhalt der Artenvielfalt unserer Region bei. Im Sommer sammeln unsere Bienen den Honigtau der zahlreichen Blattlauskolonien, die sich in den umliegenden Wäldern niederlassen. Zusätzlich finden die Bienen ein vielfältiges Nahrungsangebot in den angelegten Blühmischungen und Gärten der Region und erfreuen damit den einen oder anderen Ravensburger in seinem Garten.
Aus dieser bunten Mischung gewinnen wir unseren Waldhonig, da die Blühmischungen und Gärten nur einen kleinen Teil ausmachen.
Mein Interesse an Natur, Umwelt und Landwirtschaft gipfelte in einem Masterabschluss der Agrarwissenschaften. In meinem Beruf als Landwirtschaftslehrer habe ich meine Berufung gefunden, indem ich meine Begeisterung für dieses Fachgebiet mit meinen Schülern teile. Um die Einflüsse der Witterung auf die Vegetation besser zu verstehen und auch ein Lebensmittel zu erzeugen – so wie es meine Schüler tun –, traf ich 2017 die Entscheidung, meinen schon lange existierenden Traum einer Imkerei umzusetzen und schaffte mir die ersten zwei Bienenvölker an.
Dabei spielte auch die aktuelle Problematik des Insektensterbens eine entscheidende Rolle. Durch das Einbinden meines frisch in die Rente eingetretenen Vaters in die Imkerarbeit, konnte ich auch bei ihm das Interesse an diesen kleinen Tierchen wecken. Aus einem anfänglichen Hobby ist mittlerweile eine kleine Familienimkerei entstanden.
Zusätzlich zu den Bienen betreiben wir einen 800m² großen, naturnahen Garten mit Stauden, Kräuterbeeten und Blühmischungen. Bei der Auswahl der Pflanzen lag unser Augenmerk immer auf dem Nektar- und Pollenangebot der Pflanzen. Von Beginn an haben wir daher bei den Bienen auf eine so natürliche und umweltfreundliche Haltung wie möglich geachtet. Daher fiel uns die Entscheidung, unsere Imkerei nach den Richtlinien des Biolandverbandes zu bewirtschaften, nicht schwer.